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Einige Sagen aus Jenesien

Die versunkene Stadt
In der Umgebung von Langfenn gibt es eine sumpfartige Vertiefung. Es wird erzählt, dass dort vor langer Zeit eine reiche und mächtige Stadt gestanden haben soll, deren wohlhabende Einwohner ein lasterhaftes Leben führten. Eines Tages öffnete sich ein großer Abgrund, in dem alle Menschen und Häuser versanken.

Die verliebte Fee vom Maier in Glaning
Einst verliebten sich in Glaning eine Fee und der junge Maierbauer ineinander. Sie heirateten und bekamen Kinder. Die Fee, die von allen die Maierbäuerin genannt wurde, erwies sich für den Hof als ein wahrer Segen.
Der Bauer wollte unbedingt den richtigen Namen seiner Frau erfahren, sie aber erklärte ihm, wenn sie ihn verraten würde, müsste sie für immer fortgehen. Schließlich gab sie dem Drängen des Bauern doch nach und sagte ihm ihren Namen. Und so musste sie in ihr Feenreich zurückkehren und konnte nur sonntags und an Festtagen zum Maierhof zurückkommen. Dann wusch sie bei ihren Besuchen die Wäsche, kämmte und verwöhnte ihre Kinder, blieb aber immer unsichtbar.

Der Drache von Schloss Rafenstein
Vor langer Zeit, als der Weg zum Sarntal noch über den Tschögglberg führte, legte ein Bote am Schloss Rafenstein eine Rast ein. Da erschien eine wunderschöne Frau, die ihn grüßte und zu ihm sagte: „Du kannst dir und mir Glück bringen, wenn du morgen um Mitternacht wieder herkommst. Ich werde in der Gestalt eines Drachen erscheinen. Wenn du keine Angst davor hast und mich drei Mal umarmst, bin ich erlöst und das Schloss mit all seinen Schätzen wird dein sein.“
Der junge Bote wandte sich daraufhin Rat suchend an einen Pater im Franziskanerkloster, der ihm riet, wieder hinzugehen, um das Mädchen zu erlösen, und er gab ihm ein Kreuz mit, das ihn vor bösen Geistern schützen sollte.
Am Tag darauf stieg der Junge zum Schloss hinauf und begegnete dem Drachen. Er schaffte es zwei Mal, das Untier zu umarmen, dann aber flüchtete er voller Grauen. Aus den Ruinen der Burg erscholl ein Geräusch, das so klang, als würde Gold und Silber in einen tiefen Brunnen herabstürzen.
Der Sarner Bote hatte die Gelegenheit, reich zu werden, verscherzt und verbrachte den Rest seines Lebens voller Kummer und Bedauern.